Bei der Feier der Ehejubilare im Pfarrverband Fürstenzell redete Pfarrer Wolfgang de Jong den Paaren
ins Gewissen. „Ich liebe dich – oder wie es bei uns heißt: I mog di“, begann de Jong die Predigt am
Sonntagvormittag. „Wie oft sagen Sie das noch? Oder ist es so, dass dies mit den Jahren immer seltener
geworden ist? Wurde das Zusammensein immer mehr zur Gewohnheit oder Routine?“ Der Pfarrer machte
deutlich: Man muss sich jeden Tag neu aufmachen. Dazu gehöre auch, dem anderen zu sagen, was man an ihm
schätze, was man füreinander empfinde. „Wenn nicht, ist das der Tod der Liebe.“ Gott schütze dieses Band,
„doch tut’s Ihr das Eure dazu.“
26 Paare waren der Einladung der Pfarrgemeinderäte aus den Pfarreien Fürstenzell, Engertsham, Jägerwirth
und Bad Höhenstadt zur Feier ihres Ehejubiläms (ab 25 Jahren im Abstand von fünf Jahren) gefolgt. Die
meisten von ihnen waren vor fünf oder zehn Jahren schon dabei. Die Feier mit dem Gottesdienst, bei dem
jedes Paar auf Wunsch einen Einzelsegen erhielt, ein Sektempfang, gemeinsames Essen und später Kaffee und
Kuchen und zwischendurch ein Sketch sowie die Ehrung jedes Paares mit einer launigen Moderation runden die
Feier ab. An den Tischen wird viel darüber diskutiert, wohin die Zeit gekommen ist. Es wird über die Kinder
und Enkel geredet, aber auch über Zeiten, in denen jemand krank ist. Da tue es gut, jemanden an seiner Seite
zu wissen, der einen stütze, der einem Halt in schlechten Zeiten gebe. „Liebe mich dann, wenn ich es am
wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten“, sagte Moderator Helmuth Rücker.
Als Geschenk gab es in diesem Jahr eine rote Rose mit einem Sinnspruch. Einige erinnerten daran, dass es
früher eine Flasche Wein mit dem Hochzeitsbild als Etikett gegeben habe. Mancher hat sie geöffnet, als es
den Hochzeitstag zu feiern gab, andere, als man sich nach einem Streit versöhnte, doch manches Paar hat
sie noch gar nicht geöffnet. Gesprächsstoff gab es an den Tischen im Pfarrzentrum genug. Pfarrer Wolfgang
de Jong, manchem der Paare noch nicht so bekannt, plauderte im Rahmen eines Quiz‘ aus dem Nähkästchen.
Zuvor hatte er den Mitwirkenden gedankt, so auch dem Rhythmo-Chor aus Jägerwirth, der den Gottesdienst
musikalisch gestaltet hatte und bis zur letzten Segnung eines Paares durchhielt.
Text und Bild: Helmuth Rücker